An alle die in Geh-Danken sind, neue Schuhbändel eingezogen haben und sich auf den Weg vorbereiten.
Kürzlich, beim Gespräch am abgeräumten Tisch, war die Frage aufgetaucht: «Ist der Weg das Ziel» oder «ist das Ziel der Weg»? Auch hier war bald klar, wenn vier am Tisch sitzen, gibt es fünf Meinungen. Es fehlte noch eine Speiche, und wir hätten das Rad neu erfunden. Die Dialoge wogten wie reifes Korn am Wegrand, hin und her. Unser Resümee war nicht schlussendlich, aber endlich kamen wir zum Schluss, dass alle, die auf dem «Weg» sind, ein «Ziel» haben. Besonders, wenn das Ziel erst durch das Begehen des Weges entsteht. Oder verhält es sich umgekehrt?
In Frankreich und Spanien ist es sogar noch einfacher. Da sagt man nur «le Chemin» bzw. «el Camino» und bei Pilgerinnen und Pilgern bildet sich augenblicklich eine Gänsehaut. Und zwar genau von da an, wo die beiden Rucksackträger aufliegen, bis zu den Zehenspitzen hinunter.
Ob zu Fuss, zu Pferd oder mit dem Fahrrad, wir sind es gewohnt, einen Weg zu wählen. Unterwegs machen wir in unserer Sanduhr gerne Platz für Abkürzungen, Begegnungen und Umwege. Nehmen wir das wunderbare Geschenk an, das zu erhalten was wir brauchen. Nicht mehr und nicht weniger.
Öffnen wir unsere Herzen für die kommenden Feiertage, besinnen uns auf die rauen Nächte. Verabschieden wir das blasser werdende Jahr und winken dem Neuen am Horizont freudig zu. Ob es besser wird, wissen wir nicht – es wird, anders.
Herzlichste Grüsse aus der Zentralschweiz
Rudolf Käsermann
Praesidium
Guten Tag
Möchten Sie Ihr Hotel, Restaurant oder Ihren Shop am Etappenziel bewerben? Dann melden Sie sich bitte bei unserem Webmaster web@jakobsweg.ch
Herzliche Grüsse