Impulse für Pilger - Gedichte zum Thema Pilgern.
Ich habe als Weg die Spirale gewählt, da viele Menschen einen langen Weg gehen, bis sie IHN  erkennen können. Dieser Weg ist oft holperig und steinig, und oft ist er von Dunkelheit durchdrungen. Doch gerade da, wo die Schwärze am tiefsten scheint - die Dunkelheit nicht mehr ertragbar scheint, bricht das strahlende Licht in die Seele. Der Mensch darf erkennen und durch das offene Tor hindurchgehen in die Herrlichkeit, wo allein die Liebe zählt, allein die Liebe ist.

Es gibt aber auch Menschen, deren Lebensweg zielgerichtet "mitten hindurch" geht. Sie gehen mit IHM  -  ER durch uns und wir mit IHM  - , denn ER IST DER WEG . So erfahre ich immer mehr das göttliche Leben, das ich auf dieser Erde einbringen kann und will - Himmel und Erde vereint im Jetzt. Wo ER  ist, wird Liebe. Wo ER  ankommt, ist Liebe. Es ist eine hohe Gnade, wenn Gott durch den Menschen hindurch wirkt und Gutes geschehen lässt. In diesem Augenblick durchschreitet der Mensch das Höchste:

Mit Dir
Die Melodie die Du an meiner Seite singst,
erklingt stets neu
als Lied aus fernen, reichen Zeiten:
von dort, woher wir beide kommen
und bis dort, wohin wir nun gemeinsam wollen.

Deine Liebe lässt mich nicht verliebt erblinden,
nein sie macht sehend wie noch nie!
Sie öffnet mir die Augen wie nichts zuvor.
Sie weitet meine Grenzen und lässt mich kühn ausschreiten
mit traumwandlerischer Sicherheit bei Tag und Nacht:
neue Freiheit, neue Möglichkeiten, neue Wunder
und vor allem neue Wandlung meines Wesens
durch das Wandeln Hand in Hand mit Dir.
Aufgegebenes kehrt wieder - als Geschenk.
Unscheinbares wird so wichtig - durch das Miteinander, Füreinander.
Alltägliches erstrahlt im Zauberglanze - wie im Märchen
und ist dennoch Wirklichkeit - auf unserem Weg.

Ich halte Deine Hand ganz fest, ohne Dich festzuhalten.
Ich ergreife Dich, wie ich von Dir ergriffen bin
und lass Dich immer wieder los, wie Du mich nicht anbindest.
So schweben wir wie Spielzeug - Drachen,
festgebunden und doch frei im Wind
dem Ewigen entgegen.......

Ich halte Dich so leicht und locker,
dass schon ein Windhauch Dich mir entwinden kann.
Zwischenraum erlaubt die Zweiheit und schafft Einheit,
schenkt die Bühne für das Spiel von Tod und Leben:
voller Tiefe, Weite, Fülle, Schönheit
im Gleich- und Anderssein.

Als Liebesnarr und Liebesnärrin
durchtanzen wir die Lebensbühne, Weltenbühne.
Wir meinen es so ernst im Spiel und Spass
und lächeln selig-froh im Leid und Schmerz.

Durch Deine Liebe erst begann die Reise und hört niemals auf.
Du hast mich auf der echten Liebe Spur gebracht
und auf den Pfad von Dienst und Opfer.
Doch das weinende Auge trocknet und wird hell
beim Wissen um das Unterwegssein in Gemeinschaft
im Spüren um Dein Bei-mir-Sein auf gleicher Strasse.
Aus tiefstem Herzen dank' ich Dir für Deine Pilgerschaft mit mir.

An Deiner Seite kann ich unbeschwert und raschen Fusses vorwärts-schreiten:

ohne Waffen-Rüstung und Schutzpanzer eines Goliath,
allein im losen Hirtenhemd und Lendenschurz vom David-Kind.
Nichts Feindliches kann mich besiegen.
Ich gehe nicht mehr fremd unter Fremden, Fremdem,
sondern wohl vertraut mit Vertrauten und Vertrautem.
Alleingang auf abschüssig -schmalem Pfad
wird lustbetontes Walzen in Gesellschaft.
Echte Pilgerschaft entsteht, hält hoch und durch
und führt in Freud und Leid zum sichern Ziel.

Und all die Kostbarkeiten, Perlen und Juwele,
die Du an den Wegrand streust
damit ich sie entdecken und geniessen kann,
als himmlische Wegzehrung auf irdischen Strassen.
Weg-Weiser und wegweisend
bist Du selbst.

So bewege ich mich leicht behende, wie im Traume wandelnd,
froh beschwingt und ganz getrost geführt voran.
Wie ein Zuschauer und von weit her
nehme ich das Leben um mich wahr.
Un-wirklich stehe ich in der Wirklichkeit,
und mein Herz vollführt die kühnsten Sprünge.
Bin doch fit genug für diese Seelenakrobatik mitten in dem Kräftewirbel.
Und mein Herz fühlt sich so seltsam zart wie eine Seifenblase,
in allen Regenbogenfarben schillernd
und im Sog der Freundschaft hoch- und fortgetragen.

Ich bin der Wassertropfen, der zum Meer hinströmt:
steter Lauf in sichern Dämmen, längs gepflegter Paradiesgärten.
Überm Wasser schweben ewig neu die Klänge meiner "Weltenorgel".
Der Reigen seliger Geister lädt mich ein zum Sternen-Tanz.
So bist Du wohl die Welle, die mich Fischlein munter leben lässt
und zugleich der Wind, der mich wie einen Vogel in die Höhe lockt und trägt.

Deinen Odem atme ich wie Du den Meinen.
Meinen Atem lass' ich voll und frei ausströmen, Du den Deinen.
Und so dürfen wir empfangen und verschenken in dem einen Aus und Ein.
Und in unserm Atem weht des Gottesgeistes Odem fort und fort.

So erklimmen wir die Jakobsleiter freudig und be-geist-ert
bewegen schwebend uns auf zarten Sprossen hinan und hinab,
immer in gesunder Spannung von Blau, Gelb und Grün.

Und so gelangen wir zum Kristall-Meer voller Licht und Liebe.
Welch ein wonnevolles Schwimmen, welch ein Auf-und-Niedertauchen!
Voll lebendig in mir selber, werfe ich doch keine Wellen,
ruhe vielmehr ganz geborgen wie in Dir, so in mir und wir in IHM.
Wir baden einfach selig-trunken in dem Nass aus lauter Perlen.
Die Sicherheit des Ufers haben wir verlassen können,
und in immer weitere Weiten und tiefere Tiefen dürfen wir vordringen.
Behutsam berühren wir die Ränder des Geheimnisvollen,
ohne es zu ergründen oder zu verraten.
Der frohe Wagemut, die Unternehmungslust und Sehnsucht nach dem   Absoluten  wächst mir zu durch Dich an meiner Seite.
Und taucht mal Schmerz auf, nehme ich ihn wahr im Lichte Deines Mitleids
und betrachte ihn als Lenker und Kanal fürs Wohlgelingen
Deines und auch meines Wachstums in die richtige Richtung.

Herrlichkeit der Schöpfung
Des Wildbachs lautes Tosen,
der Winde sanftes Kosen,
des Urwalds üpp'ge Hallen,
der Sang der Nachtigallen,

Der Löwen Brüll'n und Fauchen,
der Feuerberge Rauchen,
des Meers gepeitschte Wogen,
der Stürme Rasen und Toben,

Der Gletscher reine Quellen,
der Seen blaue Wellen,
die öden, dürren Heiden,
die saftig grünen Weiden,

Der Höhen frische Lüfte,
der Blumen Schmelz und Düfte,
des Lichtes Glanz und Flimmern,
des Abendrotes Schimmern,

Der Reben munt'res Rangen,
der Jugend reines Prangen,
der Liebe feines Weben,
der Geister hohes Schweben,

Die mächt'gen Wolkentürme,
die Blitze, Donner, Stürme,
des Regens volle Schalen,
der Sonne gold'ne Strahlen

sind eine volle Harmonie,
nur eine süsse Melodie,
sind alles Werke Deiner Hand,
die allmächt'ge Güte für uns erfand!

*         *         *

Doch:

Was ist die Erde mit all der Pracht?
Den Sonnen verglichen gleicht sie der Nacht.
Komm setz Dich auf des Lichtes Schimmel,
durcheil mit mir den Weltenhimmel!

Von Stern zu Stern, von Sonnen zu Sonnen,
und Schau und staune, was Gott da ersonnen!
Jahrtausendlanger Flug erreicht
den kleinsten Teil, erlischt, verbleicht.

Ein Tröpflein Wasser im weiten Meer,
ein Körnlein Wüstensand, nicht mehr,
stellt unsere Mutter Erde dar,
die doch so viele Kinder gebar!
 

Ich liebe dich, Weg
Ich Liebe Dich
             
                  du steiniger Weg,
                  du lässt meinen Fuss nicht versinken

                  du holpriger Weg,
                  du forderst mich ständig heraus
              
                  du steigender Weg,
                  du führst mich hinauf zu Höhen
                 
                  du sinkender Weg,
                  du leitest, begleitest zur Tiefe

                  du schmalspuriger Weg,
                  du holst mich heraus aus der Masse


Ich Liebe auch Dich

                  gewundener Weg,
                  du öffnest mir neue Aspekte

                  überwucherter Weg,
                  du zeugst im tödlichen Leben

                  bezeichneter Weg,
                  du gibst mir Gewissheit im Suchen

                  geebneter Weg,
                  du lässt mich nach Mühsal erholen    
 
 
Mit IHM
Er nähert sich federnden Ganges
den Beiden im Schlepp-Schritt und traurigen Trott.
Wird er sie überholen und links liegen lassen?    

Er, ganz Lichtgestalt voll strahlender Leuchtkraft,
und sie, geschlagen, dumpf und düster, müd und matt.
Er geht behende aufrecht und mit vollem Schwung,
und sie, gebückt, bedrückt und leidvoll lendenlahm.

Kommt es zur Begegnung
dieser zwei so sehr entfernten Welten?
Trifft und vereint sich
dieser Himmelsstreber mit den Erdenschnecken?

Doch! ER schaut sie an, ja spricht sie an!
Er fragt nach ihrem Seelenschmerz und Kummer.
"Wir hatten doch gehofft, auf IHN gesetzt
und nun ist alles aus. Er liegt bereits begraben.
Was soll das Leben noch, was unser Glauben, Leben?!"

Zunächst nur Schweigen,
stummes Miteinander-Vorwärtsschreiten auf dem gleichen Weg.
Dann geht er auf die Fragen ein und führt behutsam hin zur Antwort.
Er löst die Zweifel, bannt Verzweiflung, weckt Vertrauen und Erahnen,
Schritt für Schritt an ihrer Seite unterwegs.

So nähert sich der erste Ort
und fällt der Abend nieder
und lädt das Gasthaus ein zum Bleiben
und laden diese zwei den Weggefährten ein

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